Den ganzen Tag durch arbeitet unser Hirn, und selbst nachts wenn Körper und Bewusstsein ruhen, verarbeitet das Hirn die Tagesgeschehnisse in Träumen. In der heutigen Zeit einer ständigen Erreichbarkeit und inmitten der ganzen Informationsüberflutung bietet Mentaltraining eine spannende Methode für das Innere.
Der Ursprung des Mentaltrainings.
Basis ist die Meditation: Aus dem Latein meditatio übersetzt „zur Mitte ausrichten“ meint und eine spirituelle Praxis ist. Dank Konzentrations- und Achtsamkeitsübungen wird der Geist beruhigt und sammelt sich. In östlichen Kulturen gilt sie als eine grundlegende und zentrale bewusstseinserweiternde Übung. Die angestrebten Bewusstseinszustände werden, je nach Tradition, unterschiedlich und oft mit Begriffen wie Stille, Leere, , Eins-Sein, im Hier und Jetzt sein oder frei von Gedanken sein umschrieben.
Wissenschaftliche Erkenntnisse.
Meditation senkt den Blutdruck, beruhigt den Herzschlag und verlangsamt die Atmung. Richard Davidson, amerikanischer Neuroforscher analysiert Hirnprozesse- und Strukturen und verzeichnet bei Experimenten mit tibetischen Mönchen besondere Erkenntnisse.
Meditation verändert jedoch nicht nur Prozesse, sondern auch Strukturen des Gehirns. So ortete die Universität Harvard bei Meditationserfahrenen deutlich Verdickungen in Hirnarealen, welche mit Gefühlen und Gedächtnis verbunden sind.
Spannend ist weiter, dass Gehirnvorgänge den ganzen Körper des Menschen beeinflussen. So müssten sich Auswirkungen der Meditation sich auch in den Zellen fortpflanzen. Derzeit untersucht Davidson etwa die Wirkung von Meditation auf Schmerz sowie auf Wundheilung.
Die Qual der Wahl
Die Vielfalt von Meditationstechniken ist immens. Sie unterscheiden sich nach traditioneller religiöser Herkunft, nach unterschiedlichen Richtungen und Schulen.
Neben traditioneller Meditationstechniken werden vor allem seit den 70er Jahren im Westen viele von fernöstlichen Lehren inspirierte und an westliche Bedürfnisse angepasste Meditationsformen angeboten und sammeln sich unter dem weiten Begriff des Mentaltrainings.
Alle Meditationstechniken können aber als Hilfsmittel verstanden werden, einen vom Alltagsbewusstsein unterschiedenen Bewusstseinszustand zu üben, in dem das gegenwärtige Erleben im Vordergrund steht, frei von gewohntem Denken, von Bewertungen und von subjektiven Bedeutungen der Vergangenheit und der Zukunft. Viele Meditationstechniken helfen, einen Bewusstseinszustand zu erreichen, in dem äusserst klares Gewahrsein und tiefste Entspannung gleichzeitig möglich sind.