Körpersprache während dem Job Interview: Verhaltensweisen und Beobachtungen

In der heutigen wettbewerbsintensiven Arbeitswelt kann ein Bewerbungsgespräch der entscheidende Moment sein, der über den Erfolg oder Misserfolg einer Karriere entscheidet. Während der fachliche Background und die Qualifikationen eine wesentliche Rolle spielen, ist die Körpersprache ebenso wichtig, da sie oft mehr über die Person aussagt als Worte allein. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Körpersprache während eines Job Interviews, häufige Verhaltensweisen, die zu beachten sind, und wichtige Beobachtungen, die sowohl für Bewerber als auch für Personalverantwortliche von Bedeutung sind.

Die Bedeutung der Körpersprache

Die Körpersprache ist ein wesentlicher Bestandteil der nonverbalen Kommunikation und umfasst Gesten, Mimik, Körperhaltung und Augenbewegungen. Studien zeigen, dass nonverbale Signale einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung und das Verhalten der Menschen haben. Laut einer Studie von Albert Mehrabian, einem Pionier auf dem Gebiet der Körpersprache, machen Worte nur etwa 7 % der Kommunikation aus, während die nonverbale Kommunikation 93 % ausmacht – 38 % durch den Tonfall und 55 % durch Körpersprache. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, auch die nonverbalen Signale zu beachten und zu interpretieren.

Positive Körpersprache

1. Offene Körperhaltung

Eine offene Körperhaltung ist ein entscheidender Aspekt der Körpersprache, der Vertrauen und Zugänglichkeit vermittelt. Das bedeutet, dass die Arme nicht verschränkt sein sollten, da dies oft als defensiv oder abweisend interpretiert wird. Stattdessen sollten die Arme locker an den Seiten oder leicht geöffnet gehalten werden, um Offenheit zu signalisieren. Diese Körperhaltung fördert nicht nur ein positives Bild, sondern hilft auch, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.

2. Augenkontakt

Der Augenkontakt ist ein kraftvolles nonverbales Signal, das Selbstbewusstsein und Interesse signalisiert. Ein angemessener Augenkontakt zeigt dem Interviewer, dass der Bewerber aufmerksam ist und das Gespräch ernst nimmt. Zu viel Augenkontakt kann jedoch als aufdringlich empfunden werden, während zu wenig als Desinteresse gedeutet werden kann. Ein Gleichgewicht ist daher entscheidend. Es wird empfohlen, den Blick regelmäßig zu wechseln, um sowohl den Interviewer als auch die Umgebung einzubeziehen.

3. Lächeln

Ein authentisches Lächeln ist eine der einfachsten und effektivsten Möglichkeiten, um eine positive Atmosphäre zu schaffen. Lächeln signalisiert Freundlichkeit und Offenheit und kann dazu beitragen, das Eis zu brechen. Es ist wichtig, dass das Lächeln natürlich wirkt und nicht erzwungen ist. Ein echtes Lächeln entsteht in der Regel durch eine positive Emotion und wird von der Mimik des Gesichts unterstützt.

4. Handgesten

Gesten können das Gesagte unterstützen und verstärken. Dabei sollten die Bewegungen jedoch nicht übertrieben oder unkontrolliert sein. Einfache, ruhige Gesten, die die Argumentation unterstreichen, sind ideal. Die Hände sollten sichtbar sein und in den meisten Fällen nicht in die Taschen gesteckt werden, da dies oft als Unsicherheit interpretiert wird.

Negative Körpersprache

1. Verschlossene Körperhaltung

Eine verschlossene Körperhaltung, wie das Verschränken der Arme oder das Wenden des Körpers von der Person weg, kann negativ interpretiert werden. Sie deutet oft auf Unsicherheit, Unbehagen oder Desinteresse hin. Bewerber sollten darauf achten, eine offene Haltung zu bewahren, um Engagement und Interesse zu zeigen.

2. Nervöse Gesten

Nervosität kann sich in verschiedenen Verhaltensweisen äußern, wie zum Beispiel dem Spielen mit den Haaren, dem Fingernägelkauen oder dem ständigen Wechseln der Sitzposition. Diese Gesten können ablenken und den Eindruck vermitteln, dass der Bewerber nicht selbstbewusst ist. Es ist hilfreich, sich im Vorfeld Gedanken über mögliche Nervositätssymptome zu machen und Strategien zu entwickeln, um diese zu minimieren.

3. Fehlender Augenkontakt

Wie bereits erwähnt, ist der Augenkontakt entscheidend. Fehlender Augenkontakt kann den Eindruck von Desinteresse oder Unsicherheit erwecken. Bewerber sollten darauf achten, während des Gesprächs den Kontakt aufrechtzuerhalten, um Engagement und Interesse zu zeigen.

4. Negative Mimik

Die Mimik spielt eine wichtige Rolle in der Körpersprache. Ein Gesichtsausdruck, der Desinteresse oder Langeweile signalisiert, kann den Interviewer negativ beeinflussen. Es ist wichtig, während des gesamten Gesprächs eine positive Mimik beizubehalten und darauf zu achten, dass die Gesichtsausdrücke mit dem Gesagten übereinstimmen.

Beobachtungen des Interviewers

Personalverantwortliche und Interviewer sind geschult darin, Körpersprache zu lesen und zu interpretieren. Dabei sind bestimmte Beobachtungen entscheidend für die Gesamtbewertung eines Bewerbers.

  1. Kohärenz zwischen verbalen und nonverbalen Signalen: Interviewer achten darauf, ob die Körpersprache des Bewerbers mit seinen Aussagen übereinstimmt. Inkonsistenzen können Misstrauen hervorrufen und Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Bewerbers aufkommen lassen.
  2. Reaktionen auf Fragen: Die Körpersprache kann viel über die Reaktion eines Bewerbers auf bestimmte Fragen verraten. Ein Bewerber, der nervös wirkt oder in seiner Körpersprache unruhig ist, könnte Schwierigkeiten haben, mit Stresssituationen umzugehen.
  3. Interesse und Engagement: Interviewer sind auf der Suche nach Anzeichen von echtem Interesse am Unternehmen und der Position. Positive Körpersprache, wie aktives Zuhören und eine offene Haltung, kann das Engagement des Bewerbers unterstreichen.

Körpersprache

Die Körpersprache spielt eine entscheidende Rolle während eines Job Interviews. Sie vermittelt Informationen, die oft das gesprochene Wort überlagern. Um bei einem Bewerbungsgespräch erfolgreich zu sein, sollten Bewerber sich bewusst mit ihrer Körpersprache auseinandersetzen und darauf achten, positive Signale auszusenden. Offene Körperhaltungen, angemessener Augenkontakt, authentisches Lächeln und kontrollierte Gesten sind essenziell, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

Gleichzeitig sollten Bewerber negative Körpersprache vermeiden, die Unsicherheit oder Desinteresse signalisiert. Indem sie ihre Körpersprache effektiv nutzen, können sie ihre Chancen auf den gewünschten Job erheblich steigern. Ein sicheres Auftreten und die richtige Körpersprache können den Unterschied zwischen einer Einladung zum nächsten Gespräch und einer Absage ausmachen.

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