Was macht ein/e Psychotherapeut/in? Ein Einblick in den Beruf

Psychotherapeut/in spielt eine immer wichtigere Rolle in der modernen Gesellschaft. Mit wachsendem Verständnis für mentale Gesundheit steigt auch der Bedarf an qualifizierten Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Doch was genau macht ein/e Psychotherapeut/in? Welche Aufgaben gehören zu diesem Beruf, und wie verläuft der Weg zu einer Karriere in der Psychotherapie?

Psychotherapeut/in

In diesem Artikel geben wir einen detaillierten Überblick über die Rolle, die ein/e Psychotherapeut/in im Leben von Patientinnen und Patienten spielt, die Qualifikationen, die für den Beruf erforderlich sind, sowie die Herausforderungen und Chancen dieser erfüllenden Tätigkeit.

Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie ist eine professionelle Methode zur Behandlung psychischer und emotionaler Störungen oder Probleme. Sie basiert auf wissenschaftlich anerkannten Verfahren und Techniken, um Verhaltensmuster, Denkmuster und emotionale Belastungen zu erkennen und zu verändern. Ein/e Psychotherapeut/in hilft den Patientinnen und Patienten, besser mit schwierigen Lebenssituationen, psychischen Erkrankungen oder persönlichen Herausforderungen umzugehen.

Der Fokus liegt dabei auf Gesprächstherapien, aber auch auf verhaltenstherapeutischen Maßnahmen oder tiefenpsychologischen Ansätzen.

Aufgaben eines/einer Psychotherapeut/in

Der Beruf der Psychotherapeutin bzw. des Psychotherapeuten ist vielseitig und verlangt ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Fachwissen und Geduld. Hier sind die wichtigsten Aufgaben im Überblick:

1. Diagnose von psychischen Erkrankungen

Ein/e Psychotherapeut/in analysiert zunächst die Situation des Patienten oder der Patientin. Durch Gespräche, Fragebögen oder Tests werden Symptome und mögliche Ursachen psychischer Probleme ermittelt. Häufige Erkrankungen, die in der Psychotherapie behandelt werden, sind:

  • Depressionen
  • Angststörungen
  • Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)
  • Essstörungen
  • Zwangsstörungen

2. Individuelle Therapieplanung

Nach der Diagnose erstellt der/die Therapeut/in einen individuellen Therapieplan. Dabei wird festgelegt, welche Therapieform am besten geeignet ist. Zu den bekanntesten Ansätzen gehören:

  • Verhaltenstherapie: Hier geht es darum, schädliche Verhaltensmuster zu erkennen und durch neue, positive Verhaltensweisen zu ersetzen.
  • Tiefenpsychologisch fundierte Therapie: Diese Form konzentriert sich auf unbewusste Konflikte und ihre Auswirkungen auf das gegenwärtige Leben.
  • Systemische Therapie: Der Fokus liegt auf der Interaktion innerhalb sozialer Systeme, wie Familie oder Arbeit.

3. Therapeutische Sitzungen durchführen

Die eigentliche Psychotherapie besteht aus regelmäßigen Sitzungen, die entweder im Einzel-, Paar- oder Gruppensetting stattfinden. Der/die Psychotherapeut/in begleitet die Patienten dabei, ihre Probleme zu reflektieren, neue Denkmuster zu entwickeln und Lösungswege zu finden.

Dabei setzt der/die Therapeut/in Methoden ein wie:

  • Gesprächstherapien
  • Rollenspiele oder Verhaltensexperimente
  • Entspannungstechniken
  • Achtsamkeitsübungen

4. Psychotherapeut/in Unterstützung und Begleitung bei Veränderungsprozessen

Psychotherapie ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Psychotherapeut/innen begleiten die Patienten Schritt für Schritt auf dem Weg zu mehr psychischer Gesundheit und Lebensqualität. Dabei schaffen sie einen sicheren Raum für Offenheit und Vertrauen.

5. Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften

Oft arbeiten Psychotherapeut/innen eng mit Psychiatern, Hausärzten oder anderen Fachleuten zusammen, um eine umfassende Behandlung sicherzustellen. In Fällen, in denen Medikamente erforderlich sind, übernehmen Psychiater die medikamentöse Behandlung, während die Psychotherapie ergänzend erfolgt.

Wie wird man Psychotherapeut/in?

Der Weg zum Beruf des/der Psychotherapeut/in erfordert ein intensives Studium und eine spezialisierte Ausbildung. In der Schweiz, Deutschland und vielen anderen Ländern gelten ähnliche Voraussetzungen:

  1. Ein abgeschlossenes Studium
    Zunächst ist ein Studium in Psychologie oder einem verwandten Fachbereich erforderlich. Ein Bachelor- und Masterabschluss bildet die Grundlage.
  2. Spezialisierte Ausbildung
    Nach dem Studium folgt eine mehrjährige psychotherapeutische Zusatzausbildung, die verschiedene Therapieformen umfasst. Diese Ausbildung schließt praktische Erfahrung, Supervision und theoretisches Wissen ein.
  3. Approbation oder Zulassung
    Nach erfolgreicher Prüfung erhalten Psychotherapeut/innen die Approbation (Berufszulassung). Damit dürfen sie offiziell Patientinnen und Patienten behandeln.
  4. Fort- und Weiterbildung
    Auch nach der Zulassung sind regelmäßige Weiterbildungen notwendig, um aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in die Therapie zu integrieren.

Herausforderungen des Berufs

Psychotherapeut/in zu sein ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die viel Einfühlungsvermögen und Belastbarkeit erfordert. Zu den größten Herausforderungen gehören:

  • Emotionale Belastung: Der Kontakt mit Menschen, die schwere psychische Probleme haben, kann fordernd sein. Selbstfürsorge ist daher essenziell.
  • Zeitintensität: Der Weg zur Zulassung als Therapeut/in ist lang und erfordert Engagement.
  • Komplexe Fälle: Jede Person ist einzigartig, und es gibt oft keine „Patentlösung“ für psychische Probleme. Flexibilität und Kreativität sind gefragt.

Warum der Beruf so wichtig ist

Psychische Gesundheit beeinflusst alle Lebensbereiche: Beziehungen, Beruf, Selbstwertgefühl und körperliche Gesundheit. Ein/e Psychotherapeut/in leistet einen entscheidenden Beitrag, um das psychische Wohlbefinden von Menschen zu verbessern.

In einer Welt, in der Stress, Ängste und Depressionen immer häufiger werden, bietet die Psychotherapie Unterstützung und Hoffnung. Für viele Patientinnen und Patienten ist sie der Weg zurück zu einem selbstbestimmten, erfüllten Leben.

Fazit: Eine erfüllende Karriere mit gesellschaftlicher Relevanz

Der Beruf der Psychotherapeutin bzw. des Psychotherapeuten ist anspruchsvoll, aber auch außerordentlich erfüllend. Mit ihrem Wissen, ihrer Empathie und ihrer Erfahrung helfen Psychotherapeut/innen Menschen, Herausforderungen zu meistern, neue Perspektiven zu gewinnen und ihr Leben positiv zu verändern.

Psychische Gesundheit verdient genauso viel Aufmerksamkeit wie körperliche Gesundheit – und Psychotherapeut/innen stehen an vorderster Front, um diese wichtige Botschaft in die Welt zu tragen.

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